Anfang April machte sich die gesamte Oberstufe der Schule Borchersweg auf, um am Berufswegeparcours der Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg e.V. teilzunehmen.
Wochen zuvor mussten die Schüler sich entscheiden, ob Sie in Oldenburg an der Rennplatzstraße oder in Sandkrug den Berufwegeparcours durchlaufen wollen. Man konnte dabei verschiedene Module auswählen. In Sandkrug wurden folgende Module angeboten: Montage, Holz, Metall, Wäscherei, Kantine und Spritzguss. An der Rennplatzstraße hatten die Schüler folgende Module zur Auswahl: Metall, Hauswirtschaft und Montage.
Am Morgen wurden wir zunächst begrüßt. Danach wurden uns noch einige Informationen mitgeteilt und die Schüler im Metall und Holz Bereich haben ihre Sicherheitsschuhe bekommen. Danach haben wir eine kleine Führung bekommen, wobei die Schüler zeitgleich zu ihren Arbeitsplätzen geführt wurden. Die Schüler wurden von den Werkstattleitern voll eingesetzt und durften an den täglichen Arbeiten teilnehmen. In Sandkrug werden unter anderem Plastikteile hergestellt, die für Landmaschienen genutzt werden. Die Schüler haben Plastikreste abgeschnitten und Rohre zusammen gesteckt, sodass bewegliche Teile entstanden sind. In der Kantine wurden unterdessen die Vorbereitungen getroffen, damit wir und alle anderen Beschäftigten um 11:45 Mittagessen konnten.
Danach gab es noch ein kleines Abschlussgespräch und unsere zwei Tage in den Werkstätten waren vorbei.
Nun berichten noch einige Schüler und Mitarbeiter über ihre Tage in den Werkstätten.
Kristin: Am Dienstag war ich in der Montage. Dort habe ich Grillanzünder hergestellt, indem ich kleine Holzstäbchen in einer speziellen Vorrichtung um einen Docht herum in einer halben Klopapierrolle angeordnet habe. Am Mittwoch war ich in der Kantine. Dort fand ich es total langweilig. Ich habe den ganzen Vormittag nur eine Stunde lang Tische und Bänke abgewischt. Ich fand den Dienstag besser als den Mittwoch, weil ich am Dienstag mehr machen konnte und richtig in die Arbeit eingebunden wurde. Ich könnte mir nicht vorstellen in der Werkstatt zu arbeiten, weil ich da nicht ausreichend gefordert werde.
Lara: Am Dienstag war ich in der Kantine. Ich habe die Tische und Bänke im Hauptflur abgewischt und sonst war es relativ langweilig. Am Mittwoch war ich in der Montage, was mir wiederum besser gefallen hat. Ich habe einen Docht mit Holz umsteckt, um einen Grillanzünder/Kaminanzünder anzufertigen. Ich habe Holz gespalten was nicht so leicht war, wie es aussah. Danach habe ich das Holz sortiert. Der ganze Tag war besser als ich erwartet hatte. Ich könnte mir vorstellen in der Montage zu arbeiten.
Frau Ketzler: Ich bin das erste Mal in der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) in Sandkrug gewesen. Ich war überrascht, wie groß die Einrichtung ist, und wie viele verschiedene Bereiche es gibt. Das Haus ist sehr einladend, besonders durch die lichtdurchfluteten Räume. Ich habe mir einige Gruppen aus unterschiedlichen Bereichen angesehen. Im Allgemeinen ist mir aufgefallen, dass die Menschen dort sehr zufrieden wirken. Alle waren sehr freundlich im Umgang miteinander.
Die Arbeit kann abwechslungsreich sein und der Anspruchsgrad variiert. Dies hängt natürlich auch von den aktuellen Aufträgen ab. Jeder kann nach seinen individuellen Möglichkeiten eingesetzt werden und gegebenenfalls wechseln. So erzählte mir eine Mitarbeiterin, dass sie von der Wäscherei in die Montagegruppe gewechselt hat, weil sie durch die Wärme dort immer Kreislaufprobleme bekam.
Besonders hat es mich gefreut, Steffi, Prem und Sina wiederzusehen, die ich vor Jahren in der Tagesstätte am Borchersweg betreut habe. Die drei machten auf mich einen sehr zufriedenen Eindruck.
Zum krönenden Abschluss wurden wir zu einem leckeren Mittagessen eingeladen. Ich habe an diesem Tag tolle Eindrücke gewonnen und kann nur jedem empfehlen, sich die Werkstatt in Sandkrug einmal anzusehen - z. B. beim „Tag der offenen Tür“.