„Der große Trommelwirbel“ vereint Schüler unterschiedlichster Schulformen über die Musik
1.000 Musiker, 29 Bühnen, 36 Plätze und mitten drin acht Schüler des Wahlpflichtkurses Musik der Schule Borchersweg. Sie traten am vergangenen Samstag beim Festival der Straßenmusik in Hannover als Teil des integrativen Trommelensembles „Der große Trommelwirbel“ auf.
Auf dem Platz der Weltausstellung trafen sich insgesamt 150 Schüler aus Förderschulen, Grundschulen, Oberschulen und Hauptschulen, um unter der Leitung der beiden Förderschullehrer Frieder Bleyl und Gaby Grest das Publikum mit brasilianischen und afro-amerikanischen Rhythmen zu begeistern.
Neun Wochen zuvor hatten Bleyl und Grest eine Lehrerfortbildung angeboten, bei der auch Yvonne Sturm, Musiklehrerin an der Schule Borchersweg, teilgenommen hatte. Die Musiklehrer übten die von Bleyl und Grest gefertigten drei Arrangements und vor allem die Handzeichen ein, die die musikalischen Abschnitte anzeigten. Bei der nach fünf Wochen statt findenden einzigen Probe war daher für alle Schüler klar, was Bleyl und Grest als Dirigenten vorne anzeigten.
„Das Konzept ist gut umsetzbar und sehr effektiv“, sagte Sturm nach dem gelungenen Auftritt in Hannover. „Je nach Fähigkeit der Schüler kann jeder Lehrer entscheiden, wie viele Rhythmen seine Schülergruppe spielen kann. Das kann auch nur einer sein. Im Zusammenspiel mit den anderen Schülern entsteht dann ein Groove, der alle mitreißt.“ Stefan Völkel, Förderschulrektor der Schule Borchersweg, ergänzt: „Eine Förderschullehrerin mit dem Fach Musik zu finden ist derzeit schon schwer genug, aber eine so engagierte Kollegin wie Frau Sturm ist für uns ein Sechser im Lotto“. Auch Bleyl und Grest zeigten sich nach dem Auftritt sehr zufrieden. „Das ist gelebte Inklusion. Gemeinsames Musikmachen verbindet ganz von sich aus, ohne viele Worte“, so Grest.
Die Schüler des Wahlpflichtkurses Musik waren sich auch einig: „Das war cool!“ Noch nie hatten sie mit so vielen anderen Schülern Musik gemacht, geschweige denn vor so viel Publikum gespielt. „Das war eine tolle Atmosphäre“, brachte es David (16) auf den Punkt.
Nach dem fast einstündigen Auftritt mit Zugabe, ließen es sich Sturm und ihre Schüler noch im Künstlerdorf auf dem Opernplatz gut gehen, wo sie mit Speisen und Getränken versorgt wurden. Dort schmiedeten Sturm, Grest und Bleyl auch schon Pläne, wie eine „Großer Trommelwirbel“ vielleicht auch eines Tages in Oldenburg zum Klingen gebracht werden kann.
Die Schule Borchersweg sagt "Danke!", dass Ihr uns so gut in Hannover vertreten habt!